Dienstag, 14. September 2010

peoplewatching #1 : Where´s your hair, bro´?

Da gebe ich mich schon zufrieden, mit dem hässlichsten der Kerletruppe zu reden – nett, oder interessant, können ja oder auch gerade die sein – und dann entpuppt sich Mister per SMS „Bist du eigentlich in Community XY“ auch noch als ein Exemplar der unheimlichen Sorte.


Dabei muss ich ihm ja zu Gute halten, dass er anfangs gar nicht unbedingt „hässlich“ war, seine Kumpels waren einfach nur hübscher. Aber eben auch mehr an meinen Freundinnen interessiert. Als Übriggebliebene – bezeichnenderweise waren wir auch die einzigen Singles der Runde – kamen wir dann notgedrungen ins Gespräch. Ging dann aber auch so in Ordnung.


Doch dann: die Horde folgte uns, wahrscheinlich in der stillen Hoffnung auf ein späteres Aneinanderreiben, vom Pub / Ort des Kennenlernens in den Tanzschuppen, wo besagter Mister seine Mütze abnehmen musste – weil heiß und so.


Nicht so schlimm, als hätte er seine Hose ausgezogen, um in Shorts zu tanzen - doch gibt es da die Mützensache.


Die Mützensache bei Kerlen, verhält sich zumeist in etwa so zur haarigen Realität, wie der gepolsterte Push-Up BH zur Uschi-Normalverbraucher Titte.
Sieht manch ein Typi also zunächst, nicht selten erst recht wegen etwaigen Kopfbedeckungen, wahlweise umwerfend verrucht, dandymäßig geheimnisvoll oder kreativ verknuddelt aus und setzt das Teil dann ab...Uuuh.
Ohne Wollstricknüsschenwärmer bleibt von Dandy-Andy meist doch nur Elektronikfachverkäufer Stefan M. (oder in diesem speziellen Fall: Saunafachverkäufer, gibt es anscheinend tatsächlich und ist sicherlich so spannend wie es klingt). Dieser kommt dann im Komplettpaket mit fliehendem Haaransatz, im schlimmsten Falle noch gekrönt von zählbaren blonden Strähnchen.


Ein solches Unikum hatte ich mir da dann unfreiwillig geangelt. Da meine Mädels schon heftig turtelnd mit den schöneren Ausgaben auf die Tanzfläche stolperten und auch weil zwei Stunden Verstecken auf dem Klo extrem unhöflich und super oberflächlich gewesen wären, wagte man also das ein oder andere Tänzchen. So gelähmt war ich dann doch nicht. Aber oh Graus, als hätte ich es nicht schon ahnen können, stand natürlich Dorfhochzeits-Foxtrott-Dancestyle auf dem Programm mit dem Saunafachverkäufer.
Aber alles befand sich noch im Level „ertragbar“, speziell in Anbetracht meiner bald eintretenden Revirginisierung.


Brav erzogen wie der Saunaverkäufer war, fragte er am Ende des Abends nach meiner Nummer. Brav erzogen wie ich es bin, gab ich sie ihm.


Was folgte ist altbekannt, SMS hin und her, blablabla. Was dann folgte eher Nuller-Jahre typisch: Das Befreunden im Online-Netzwerk.


Und hier wird es spannend, oder auch typisch männlich.
Der Gute befreundete mich, schaute meine Seite an (nicht inkognito), ich schrieb eine Nachricht und dann....Nichts.
Ich schrieb noch eine Nachricht ‚Haha, wie doof, gucken, aber nicht grüßen, blabla’. Und wieder ein Gucken und: Nichts.


Darauf folgte so ungefähr monatlich ein Besuch seinerseits auf meinem Profil. War mir zu doof, also Entfreundung. Man will ja ergebnisorientiert Nummern verteilen in meinem Alter und sich nicht so eine Flitzpiepe anklotzen. Und was folgte war: weiterhin ein monatlicher Besuch.


Ganz ehrlich, das finde ich so strange:D. Warum macht mann so was?
Vor allen Dingen: ist ja nicht so, dass man den Mister so heiß gefunden hätte – da wurmt es einen ja fast noch mehr, wenn man selbst anscheinend genauso uninteressant sein soll.
Keine Ahnung ob sich da eine Kopfbedeckungtragende Feldstudie lohnt...

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