Donnerstag, 16. September 2010

Bastelstunde

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Mir blieb die Spucke weg...Ich durfte beobachten, wie mein Vater ein „Dokument“ für die Arbeit vorbereitete. Ihm sind die Vorlagen für die Arbeitspläne ausgegangen. Zunächst dachte ich, der Drucker würde Faxen machen und um Tinte zu sparen – das sähe ihm ähnlich – schnippelt er etwas an seinem Werk herum, um zwei missratene Drucke zu einem gelungenen zusammen zu kleistern. In anderen Familien wäre das schon Grund, laut los zu schreien. 
Nicht bei uns, das wäre noch im Rahmen des alltäglichen Wahnsinns.

Nein, es war noch viel erstaunlicher. Da er seinen letzten PC-Kurs in elektronischen Jahren gerechnet ca. 400 n. Christi Geburt besuchte und sich sein Umgang mit dem Computer auf ein bisschen Ebay Geklicke beschränkt (nicht, dass er dort wirklich aktiv wäre, mein Vater hat noch nichtmal eine eigene Emailadresse...), sah er sich ganz offensichtlich nicht im Stande, eine dieser Tabellen nachzuproduzieren.

Also durfte ich Zeuge werden, wie er auf einem anderen Blatt Papier die Teile alter Tabellen zusammenklebte, die noch ungenutzt waren und die er vorher fein säuberlich ausgeschnippelt hatte... Jetzt darf man sich vorstellen, wie meine Kinnlade runterklappt. Dieses Kunstwerk jagte er dann durch den Kopierer.

Das muss wahnsinnig lange gedauert haben und ich wollte ihm die Früchte seiner mühseligen Arbeit nicht madig machen – habe ihm dann aber trotzdem angeboten, für ihn solch einen Plan zu tippen und auf dem Desktop des elterlichen Rechners abzulegen.

Weiß wirklich nicht, ob ich das jetzt traurig oder putzig finden soll...

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