Donnerstag, 9. Dezember 2010

peoplewatching #7: 'O loving hate'

Seit zwanzig Minuten sitzt er vor einem Teller mit Entenbrust, Rotkohl, Kroketten und einem Schüsselchen Bratapfeleis.

Er telefoniert, stellt nochmal genauer den Treffpunkt dar und wartet geduldig weitere zehn Minuten.

Ein kleiner Giftzwerg kommt um die Ecke. Sein Gesicht, seine Augen sprechen von großer Verliebtheit. Verklärt schaut er das Hutzelweibchen an, rückt ihm den Stuhl zurecht.

Sie legt ab und macht sich über das Essen her. Eine Krokette in die rechte, einen Haufen Rotkohl in die linke Backentasche gestopft.
Schnell noch zwei verrupfte Stücke Entenbrust hinterher, es könnte ja Platz zum Kauen in der Mundhöhle bleiben.

Auf seinem Gesicht noch immer ein Schleier in rosarot.

Zwischen dem Mahlen ihrer Kieferknochen findet der Gnom Zeit, den Teller zu heben und strafend auf die leere Fläche darunter zu sehen.
Er versteht nicht, sie deutet etwas vehementer mit spitzem kleinen Finger auf: nichts.

Sie schaut ihn an. 
Sprotzt an ihrem Essensbrei ein schnodderiges und herablassendes "Serviette?!" vorbei.
Es wird gemurmelt und gemeckert, an eine Serviette hat Hans im Glück nicht gedacht. Angst glitzert in seinen Augen.

Sein Arm liegt über die ganze Dauer des Fraßes beschützend und bewahrend auf ihrer Stuhllehne.
Irgendetwas muss an ihr, in ihr sein, was dem Rest der Welt so erstmal verborgen bleibt.

Zwanzig Zentimeter davor bin ich Zeuge dieser rührseligen Szene. Ich greife in meine Tasche, reiche ihr wortlos, aber mit einem Lächeln ein Taschentuch.
Bei ihrem Blick glitzert mir die Angst in den Augen. Trotzdem wischt sie sich wortlos das Fett aus dem Gesicht.
Ihn anzuschauen, das traue ich mich nicht so recht.

Das Schlingen ist beendet. Ich lutsche indes noch auf meinem Bratapfeleis herum.

Der Abgang ist kühl.
Sie geht ohne weitere Kontaktaufnahme drei Schritte voraus. Er stolpert hinterher, nimmt allen Mut zusammen und schafft es noch sich kurz umzudrehen.
Er flüstert ein gehauchtes "Danke".


Sonntag, 5. Dezember 2010

Lieber guter Weihnachtsmann...



Es gibt wirklich in diesem Jahr ein paar Sachen, 
über die ich mich ganz dolle freuen würde.
Schnee gehört auch dazu.
Gibt auch Milch und Kekse.

Freitag, 3. Dezember 2010

Märchenzeit

Winterzeit.

Bei den Bildern (http://eugeniorecuenco.com/imagenesseccion_images447.jpg)  hoffe ich auf erneute Austrahlung der neuverfilmten Märchenreihe der Öffentlich-Rechtlichen zur Weihachtszeit. Dann dürfen es aber auch ein paar von den Tschechen sein. Mein Lieblingsstück war einst ein Film, in dem Irrlichter vorkamen. Leider weiß ich gar nicht mehr, welcher das war.





Noch mehr tolle Bilder: http://eugeniorecuenco.com/

Mrs. Grint



Abgesehen davon, dass der Film der absolute Knaller ist, ich es nicht erwarten kann, bis die DVD herauskommt und am liebsten noch 2-5x ins Kino gehen würde, uns Heulkrämpfe in diesem Film nicht nur einmal kräftigst geschüttelt haben ("Kannst du hier etwa herausapparieren? - "Natürlich, ich bin ein Elf!"), gibt es auch eine Menge für´s Auge.


Da ist jemand gehörig erwachsen geworden. Meine Schwester und ich ahnten ja schon anfangs, dass aus dem Rotschopf mal ein schmucker Mann wird. Mit hinreißender Mimik und Humor zum Daniederknien. 
Und jetzt kam auch noch ein Körper dazu, der als Darreichungsbild für eine Definition  von "Beschützerinstinkt" es nicht treffender visualisieren könnte.


Woah.


Mrs. Grint zu werden, dagegen hätt ich nichts.




http://cache2.allpostersimages.com/p/LRG/51/5142/URPEG00Z/poster/harry-potter-and-the-deathly-hallows-part-1-ron.jpg

Bist du dein eigener Experte?

"Unter allein den jungen Leuten habe ich eigentlich nur mit Dir gesprochen, und wenn ich schon mit andern sprach, so war es nur nebenbei oder Deinetwegen oder durch Dich oder in Beziehung auf Dich. Du warst, neben vielem anderen, auch etwas wie ein Fenster für mich, durch das ich auf die Gassen sehen konnte. Allein konnte ich das nicht ..."
Kafka


Oftmals blicke ich voller Neid auf diejenigen unter uns, die standhaftesten Fundaments Herren ihrer Lage sind.
Da stehe ich vor Lehrer, Dozenten oder anderen Cracks des jeweiligen Gebiets und es bleibt mir der Mund offen stehen, angesichts des vollkommen lückenlos dargebotenem Wissen, das mir mein Gegenüber im Brustton der Überzeugung entgegen preschen kann.

Man sagt mir zwar, ich habe ein gutes Gedächtnis.
Ereignisse, Personen, Sachverhalte, die in irgendeiner Weise in der Vergangenheit einprägsam und wichtig waren; Bücher, Bilder, Filme, die bleibenden Eindruck hinterlassen haben, kann ich noch lange Zeit abrufen und von ihnen erzählen.
Aber eben nur, wenn sie in meinen Augen merkenswerte Qualität, Eindruckskraft besaßen.

Auch viele Dinge, die ich gelernt habe, sind mir eingebrannt, in Fleisch und Blut übergegangen.
Aber ein Fachgebiets-Crack? Lange muss ich überlegen, wenn ich einen Teilbereich nennen müsste, in welchem ich mich als „Experte“ bezeichnen sollte.
Letztendlich würde ich dann lieber davor passen.

So machen mich, zum Beispiel Historiker und ihr schier endloses rezitierbares Repertoire an Daten und Zusammenhängen, schlicht sprachlos.
Oder werdende, wie fertige Germanisten und andere Literaturwissenschaftler, die bereits das 5fache von dem gelesen haben, was ich in meinen Leben bisher geschafft habe zu lesen.
Oder Kirchler, die ad hoc zu jeder passenden Situation aus der Bibel zitieren können.
Oder Musikcracks, die jede Band, jede Epoche, jede Stilrichtung, jeden Künstler nennen und miteinander vergleichen können.
Oder oder oder.

Ich bin in diesen Situationen voller Neid. Wenn mir jemand gegenüber steht, der so vollkommen sicher und wissend ist. In dem was er tut. Sagt. Denkt. Weiß. Und ich bin beeindruckt, fast ehrfürchtig.

Von vielen Dingen ein bisschen wissen, von einer Menge ein Stückchen können – das tue ich vielleicht. Und das mag manchmal besser sein, als von dem Einen viel und von dem Rest nichts beherrschen zu können. Oder gar von gar nichts etwas. Das ist klar.
So richtig erstrebenswert finde ich das aber irgendwie nicht.
Damit ist das ein klares Lebensziel für mich.
Irgendwann mal mein eigener Experte zu sein.
Woah.

Dienstag, 23. November 2010

Pihi



Ein Schelm, wer wenig dabei denkt.


>>Vom Vogel Pihi hab ich einst gelesen, 

Dem Wundertier im Lande der Chinesen. 
Er hat nur einen Fittich: Stets in Paaren 
Sieht man am Horizont der Pihi Scharen. 
Zu zweien nur kann sich das Tier erheben; 
Im Singular bleibt es am Boden kleben. - 
Dem Pihi gleich, gekettet an das Nest, 
Ist meine Seele, wenn du mich verlässt<< 


Mascha Kalèko 



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Montag, 8. November 2010

Der Gaul, der dich ritt.

In was verlieben wir uns eigentlich?
Es mögen manchmal braune Augen sein. 
Die Art, wie sich Wimpern auf hohe Wangenknochen betten. 
Der Musikgeschmack, dessen Unabhängigkeit und Authentizität uns beeindruckt.
Die Aura, die Bandmitglieder von Natur aus mit sich bringen.
Die Überraschung, dass dort jemand hervorragend mit Gitarre zur Abendgestaltung im Petroleumschein der Sommernächte beitragen kann.
Eine Wahnsinns-Empathie und Geduld im Umgang mit kleinen Kindern.
Selbstlosigkeit für Großmama.
Eine Stimme zum Daniederschmelzen.

Und manchmal reicht vielleicht einfach ein Mixtape.

In das kann man dann alles oben Genannte hinein wünschen und darüber hinaus hinwegsehen, dass man sein Herz eventuell nur an einen Traum, an eine Vorstellung verloren hat.
Ein Traum, der als Wolf im Schafspelz, in Form eines emotional retardierten Technikeigenbrötlers daher kommt.

Da braucht es dann doch tatsächlich ganze Jahre zu merken, dass da zwei absolut inkompatible Faktoren versuchen, eine Gleichung herzustellen.
Da ruckelt es an Ecken und Kanten.
Aber man kann sich nicht ewig vormachen, dass da etwas passend gemacht werden könnte, was einfach nicht passt.
Einzig erstaunlich dabei ist eigentlich, dass nur Faktor A auffällt, dass sich kein gemeinsamer Nenner finden lässt.
Hat Faktor B denn nur Tomaten auf den Augen?
Ach nee, stimmt ja. Es kann einem ja auch einfach egal sein, solange es einem selbst gut geht. „Wie, stimmt etwa etwas nicht?“

Das geht tatsächlich. Gemeinsame Jahre (!). 
Keine gemeinsame Sprache. Kein gemeinsames Ziel. Kein gemeinsames Verständnis. Keine Gegenseitigkeit.
Erstaunlich.

Und dann betrachtet man mit einigem Abstand den Umstand, den man nun heute als Ex-Freund bezeichnet. In seiner und in deiner Struktur noch ausgeprägter als Jahre zuvor.
Keine nebulös verhangenen Augen mehr.
Und fragt sich ganz ernsthaft, mit nicht dem geringsten Anflug von Wehmut oder gar Nostalgie:

Was hat mich denn damals nur geritten?
Was hat mich gepackt? Hat mich etwas fasziniert?
Wo hinein, verdammt noch mal, hab ich mich da eigentlich verliebt?

In braune Augen?
In starke Arme? In eine Aura? In ein Mitgefühl? In ein Verständnis?

Oder war es nur ein Traum? Und ein verdammtes Mixtape.

Montag, 1. November 2010

Ja, ja und nochmals ja.

Ja....die Ansprüche. Darüber habe ich mich auch schon herrlichst übergeben. Bin nun über diesen Text gestolpert und bitte drum: pinnt, schraubt, nagelt ihn euch in den Frontallappen.

Sonntag, 24. Oktober 2010

peoplewatching #6: Nagelpfeilen - Kastrationen

Tolle Ideen, um ein gesellschaftliches, herzliches und soziales Miteinander zu gestalten und voranzutreiben, finde ich große Klasse.
Eine ganz wundervolle Einrichtung der Art sind in der Regel Mitfahrgelegenheiten. Man lernt zumeist nette, interessante Menschen kennen, kommt einfach von A nach B und spart dabei noch Umwelt und Geldbeutel.
Eine gute Idee für eine soziale Welt – wenn es nicht auch hier asoziale Arschlöcher gäbe.
Ich finde sie so oder so schon total unarsch, diese Mini-Schwanzträger (sicherlich)mit Gruppenticket, deren erste Frage bei deinem Anruf lautet: „ Welche Uhrzeit meinst du denn?“.
Dahinter steckt nämlich nicht der reine Wille nach Information, etwa weil der Karteninhaber am Morgen zum Ziel und am Abend wieder heim fahren würde.
Nein, es gibt tatsächlich Menschen, die mit dem Prinzip der geteilten Ressourcen Kasse machen.
Zunächst ist dies vielleicht nicht verboten. Und man halte mich für ein idealistisches Naivchen – aber ich finde das total ungesellschaftlich und absolut unmoralisch.
Denen ist es scheißegal, ob diese Art der Fortbewegung die Umwelt schont, im idealsten Fall den Horizont erweitert oder einfach nur eine Hand die andere wäscht.
Die sind einfach nur daran interessiert, ihre eigene schmutzige Hand gewaschen zu bekommen.
Und einen Kniefall erwarten sie noch dazu, weil sie ja ganz pfiffige Geschäftsmänner sind und die Bahn ja selbst schuld ist, wenn sie solche Möglichkeiten bietet.
Zum Kotzen. Asozial.


Es ist nett, dass diese Typen der Bahn ein Schnippchen schlagen und arme Menschen so davon profitieren? Ha, von wegen, der Knaller kommt ganz am Schluss.


Und seit diesem Wochenende hasse ich sie noch ein Quentchen mehr.
Nicht mit diesen Würmern zu fahren, hatte ich mir sowieso schon insgeheim vorgenommen. Da ich aber nicht viel Zeit hatte und die benötigte Uhrzeit nur so vertreten war, biss ich in den sauren Apfel.
Ich teilte dem MFG-Schmarotzer mit, dass mein Zug erst zwei Minuten nach der geplanten Treffzeit eintreffen würde, ich also 3-5 Minuten später käme. Er sagte, das sei völlig okay.
Renn ich also wie eine Irre durch den überfüllten Bahnhof um natürlich niemanden mehr anzutreffen. Genug Zeit, um den Zug noch zu bekommen, wäre gewesen. Ruf ich den Kerl also an, damit der mir sagt:


„Ja, du bist zu spät.“
„Ja, aber das habe ich dir doch gestern erklärt und du meintest, geht klar, ist eingeplant?“
„ Jab, aber ich habe mit 3 Minuten gerechnet.“
„Ja, aber ich habe dir doch gesagt, wann mein Zug eintrifft. Natürlich muss ich dann noch zum Treffpunkt kommen!“
„Ja, aber dann habe ich noch jemanden gefunden und wir waren voll.“


Ja, fick dich. Arschloch.


Am Ziel in Hamburg angekommen spielten meine Freunde dann großer Bruder und haben den Wurm am Rückfahrtstag - entgegen der zunächst angesetzten Planung, ihn mit einer Nagelpfeile zu kastrieren – nur herzlich verarscht.
So riefen sie ihn an, um zwei Plätze zu belegen. Spontan sollte dann noch ein dritter dazukommen.
Da meinte der doch glatt:
„Ja, kein Problem – ich sag dann einer anderen einfach ab.“


Damit der statt einem Fünfer, lieber gleich drei abkassiert.
ALTER! Das arme Mädel war vielleicht nur unterwegs, da kann doch keiner mehr 3 Stunden vor Abfahrt mehr ein Weiterkommen garantieren.
Das nur dazu, dass die doch den Suchenden eine tolle Sache ermöglichen.....




Mitfahrgelegenheits – Gelegenheitsdazuverdiener:




#Nutzen aus was ausnutzbar ist, weil die reine Möglichkeit besteht.


#Können gar keine Freunde haben.


#Verlangen IMMER ein Glas Leitungswasser zum Kaffee. Aus Prinzip.


#Haben alle kleine, krumme, bis gar keine Penaten.


#Essen beim „All-you-can-eat“ bis sie kotzen. Aus Prinzip.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Deine Mudda

Beziehungsweise "Eure Mütter".

Altes 'Diakon-mit-Schrammel-am-Lagerfeuer-Feeling' gepaart mit entspanntem Amusement:





Montag, 18. Oktober 2010

peoplewatching #5: Anti-Fetisch

Die Sache mit den Ohren.


Nein nicht Titties – ich meine wirklich Ohren. Dies ist wahrscheinlich einer der unbedeutendsten Texte, der momentan schreibbar ist – darüber hinaus wurde über Problemzonen schon viel berichtet. Aber der Ablenkung willen und um ein späteres Trauma zu vermeiden, findet er trotzdem Verewigung.

Es wurde schon viel über abartige Deformierungen des menschlichen Körpers sinniert. Nun möchte ich wirklich nicht oberflächlich erscheinen. Ganz im Gegenteil, ich bin eine große Verfechterin der „Scheiße, macht dein Charakter dich hässlich“ – Haltung.

Es geht auch gar nicht darum, dass eine Abnorm bei einem Menschen dazu führt, dass ich den nicht mehr mag. Wenn es ein sehr netter Mensch ist, muss ich mich nicht mal davor ekeln. Da geht es mehr um solch unfreiwillige Begnungen im Kino oder Zug. 
Und wenn dann noch einiges zusammen kommt, so wie Arroganz und fettige Haare und dann noch der Grusel-Factor X einem in die Glieder fährt – also, in die Augen sticht...dann ist mir einfach nur buuääääähhhbrrrr zumute.

Was finden andere Menschen so abartig aka unattraktiv aka geht gar nicht?
Füße sind sehr beliebt. Runzlige Kniekehlen. Klumpige Nasen. Knochige Finger. Zu kleine Augen. Zu enge Augen. Dinge, die ich nicht aussprechen mag.

Hm.....aber bei einem schönen Menschen, so finde ich jedenfalls, können solche Makel die Person nur noch mehr „Hach“ und liebenswürdiger machen – manchmal ergattern sie sogar nur wegen z.B. eines leicht schiefen Mundes das Attribut „Anbetungswürdig“.
Bei Frauen bin ich da manchmal auch noch toleranter als bei den Herren.

Was aber giga-gar nicht geht. Überhaupt nicht. Ich meine, ganz im Ernst! Stellt euch vor, was immer ihr so heiß findet. Jared Leto. Matt Czuchry. Meinetwegen auch Brad Pitt. Ganz egal. Jeder dieser Herren würde wahrschenlich wenig seiner Sexyness einbüßen, wenn das linke Nasenloch größer als das rechte wäre. Oder die Lücken zwischen den Zehen überdimensioniert.

Aber wo sich bei mir ganz persönlich die Zehennägel aufrollen, ist wenn der Herr Schmonzette einen akuten Fall von „Feivel – der Mauswanderer“ – Ohren aufweist!









Totaler Quatsch? Sure, aber jeder braucht doch einen Spleen.

Und wenn Ohren so oben an der Muschel nicht geschlossen sind, wie es doch eigentlich normal ausschaut, dann kriege ich unschöne Gänsehaut und es schüttelt mich. Wenn dann der Rand noch so abgefressen aussieht und am Besten noch leuchtend rot hervorsticht...Boah. Dann seh ich nix anderes mehr als Ohren.
Sowas kann man doch nicht...anfassen, geschweige denn mit Küssen...STOP, das geht zu weit. Buah.



Was fast genauso schlimm ist, sind Ohren die fast am Kinn angewachsen sind. Wenn sie dann noch seit der Geburt ihre Größe nicht verändert haben....Grusel.



UND! Schlabbrige Ohrläppchen. Leblos. Und Tellergroß, dass da ein ganzes Deckenfresco raufpasst. Das ist fast noch schlimmer, als Mäuseohren.




Total albern und Weltunbewegend? Ja, sicher. Aber nach dem heutigen Montag brauchte ich so eine anspruchslose Freakshow der Eitelkeiten.
Und achtet mal drauf, Ohren sind fast so was wie Fingerabdrücke. Keines gleicht dem anderen. Schlimmer geht immer. Die Interpretationsmöglichkeiten sind schier endlos.
Und man bedenke, dass die Dinger nie nicht aufhören zu wachsen........









Mittwoch, 13. Oktober 2010

Rezept




>>Jage die Ängste fort 
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.<<


Mascha Kalekó, Die paar leuchtenden Jahre