Dienstag, 31. Mai 2011

Babette.





Babette, die kleine Pummel-Hummel,
flog - trotz ihrer Leibesfülle - recht kokett
zu einem Rosenstummel.


Dort dachte sie, für sich privat:
"Ach Gottchen hätt´, ja hätt´
ich nur, einen guten Freund parat.


Einen Liebsten vielleicht sogar,
mit gelbem Po, mit Bart
und samtig weichem Haar.


Mein Leben und auch dieser Rosenstummel hier
wär´n an sich angenehmer,
stünde doch ein 'WIR' auf dem Papier!"


So dacht´ es sich Babette und flog erneut
von dannen, hin und her,
und hält sich Herz und Augen offen -
viel off´ner seit jeher.


Bild via

ein Kompliment.



Nach einem heißen Vorsommertag, verabschiedete sich die Sonne heute um grauem Himmel, Regen und Pfützen den Vorrang zu lassen.
Ein jeder sah schleunigst zu, die Strecken zwischen Bahnhof und Bahn, zwischen Apotheke und Supermarkt schnell zu überschreiten.

Da kommt von hinten eine unbekannte Stimme (ein Wunder, dass ich hörgeschädigt wie ich bin überhaupt etwas, außer dem Pladdern des Regens, vernommen habe): 
"Entschuldigung..."

Entschuldigung ist immer ein guterAnfang. Ich hasse es wie die Pest von der Seite mit einem "Hallo?!" angeblökt zu werden. Überbleibsel des Kellnerjobs, "Hallo?!" Gäste habe ich so lange ignoriert, bis diese Benehmen an den Tag gelegt haben und zu einem angemessenen "Entschuldigung..." übergegangen sind...aber das nur nebenbei.

"Entschuldigung....ich wollte mal eben etwas los werden."

Ich drehe mich um, "Ja?"

"Ich wollte sagen, du hast ganz rote tolle Haare..."

Schön. Ich lächle und bedanke mich. Artig, aber auch ehrlich.
Das Lächeln wirkte etwas länger an. "Tücken der Syntax.", dachte ich mir. "Rot sind sie?"

Sonntag, 29. Mai 2011

base

„Auf welcher Basis trauen sich Leute mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen?“

(Frage nach Olafur Eliasson)

Ein kleiner Gedankengang 

Die Basis ist eine Grundlage. Die Grundlage kann ein Ausgangspunkt sein, von dem es weitergeht. Und welches ist der Ausgangspunkt der Leute, des Einzelnen?
Verortet stellt er sich immer wieder dort zu einem jeweilig gegebenen Zeitpunkt (aka Ausgangspunkt) dar, an dem die Linien, die Verläufe, die Stränge des bis dato verlebten Lebens zueinander laufen, sich verzweigen, verweben und wieder neue Ausgangspunkte schaffen, um schließlich weiter fortzuschreiten und dabei erneut in verschiedene Richtungen zu streben, um zum willkürlich nächsten Zeitpunkt erneut aufeinanderzutreffen und so weiter. Wie in Parallelwelten können dabei zu den verschiedensten Gegebenheiten auf vielen Ebenen neue Knotenpunkte entstehen.
Verknüpft mit diesen Linien, Fäden des Schicksals oder des Plans schleichen sich gemeinhin die gesellschaftlich-kulturellen Konventionen und Regeln ein, die die Leute im Zaum halten, ihnen aber auch Halt und Raum geben.
Doch der Zaum, der lässt nicht viel zu.
Kann es denn so zu echter Auseinandersetzung kommen? Kann man eine Situation, einen Sachverhalt, Beziehungen und Zusammenhänge und sich selbst in Gegenüberstellung dazu, tatsächlich derart auseinandersetzen, dass alle Stränge, alle Zusammen- und Anhänge zu entwirren und erkennbar werden?
Das fällt schwer zu glauben, stellt aber vielleicht nur so die grundsätzlich anzunehmende Basis zu einer echten Auseinandersetzung mit seiner Umgebung dar.

Sich mit den Fragen „Wo komme ich her? Was habe ich gelernt? Wie wurde ich zu dem was ich bin? Was denke ich, was finde ich und warum ist das so?“ und viele Aufgaben von Selbstreflexion mehr, bergen so möglicherweise die Voraussetzungen für eine tatsächliche Auseinandersetzung in sich.

Freitag, 27. Mai 2011

#4 Himmel und Hölle - Kontaktanzeigen

Der Stalker, exklusiv nur für dich:


Binchen bitte melde dich


Binchen wo bist du?Oder bist du nur ein hübscher geist?Wir haben letztes Jahr Feburar kurzeitig miteinander geschrieben aber der Kontakt brach ab.Der Kontakt entstand aufgrund meiner ehemaligen Bekanntin R. ,leider kann ich sie nicht fragen,der Kontakt wurde mir verboten. Wenn Du das liest,melde Dich.Ich möchte wirklich sehr gerne mit Dir eins zu eins sprechen und dich sehen.LG K.

Dienstag, 24. Mai 2011


So I waited for "someone"
to take me by his hand
and introduce me
to the other land
that I once knew
and wanted to get to know again
by heart.
With all my soul and faith
and bravery and strength.
But no one came.
Maybe I had to see
and to discover this "someone"
in me.

Freitag, 20. Mai 2011

#3 Himmel und Hölle - Ko(n)taktanzeigen

Male 28 looking for Female (con carne por favor..)

"Wer, wie, was bin ich? 
28j, 68kg, 1,72m, berufstätig, un poco loco, mag kein Schoko, Single, Selbstdreher, Spätaufsteher, Frauenseltenversteher, ein Bisschen Bär und Folgendes mag ich sehr:

- Essen (BMI 23)
- Lachen
- Schlafen
- Kochen
- Arbeiten (nicht zu viel)
- Pflanzen
- Musik machen
- Fahrrad fahren
- Bier trinken
- Fimo Knete
- Konzerte
- Wenigfleischesser trotz Gerngriller
- Bremen 
- Photographieren
- Menschen die sich selbst nicht zu ernst nehmen
- Festivals (Immergut, Fusion, Omas Teich)
- Feiern
- Lesen
- Filme gucken
- Avocados
- Reisen (Australien, Thailand, Spanien, Schweden)
- Liebe usw.

Ich kann garnicht leiden:
- Unzuverlässigkeit
- überschminkte Frauen
- DSDS-Gucker
- Stromschläge kriegen wenn man sich im Supermarkt aufgrund von Gummisohlen aufgeladen hat
- Vorstandsvorsitzende / Schlipsträger
- Angepasste
- Faulheit als Lebenssinn
- Energiesauger
- Zecken
- Mücken
- Flugratten
- 5-cent Hot Dogs
- Fussball
- Atomwasser 
- Facebook

Lass Dich nicht abschrecken, doch ich will mich nicht verstecken. Lieber mal so, als immer nur halbes Niveau!
Kannst Du damit was anfangen? Glaubst Du, das könnte was werden? Dann meld Dich bei mir, ich bin echt kein Untier!"

Donnerstag, 19. Mai 2011

Wort des Tages: Erlebnisoffenheit

Offenheit. Für Film, Musik, Meinung, Kleidung, Farben, Sexualität, Konsum, Geschmäcker, Eissorten, Überraschungen, Einstellungen (in Grenzen), alles.
Alles schon gehabt.


Kinder zeichnen sich bis zu einem bestimmten Punkt durch ihre, irgendwann abhanden zu kommende, Erlebnisoffenheit aus.


Leben. Aktiv gestalten, sagen, machen, planen, tun, probieren, (nach)denken, nicht (nachdenken), hören, lernen, schaffen, helfen, weitergeben, wachsen, vieles mehr. Kann einem aber auch einfach passieren.
Erleben. All dies mitnehmen, reflektieren, abspeichern, verwerfen, erfahren, benutzen, erlernen, staunen, neugieren, spüren und und und.


Das finde ich großartig.
Nicht nur reine Offenheit. Erlebnisoffenheit, das erscheint doch als eine Tugend, die es meiner Meinung nach zu ergründen, zu erhalten oder neu wiederzufinden gilt.
Schön.

Dienstag, 17. Mai 2011

#2 Himmel und Hölle -Ko(n)taktanzeigen

wer will mich haben

Text: Hallo ich bin mann suche ein frau net unterhalten spazeren. essen zusamen.und so weiter will einer mich haben. ich 33

#1 Himmel und Hölle - Ko(n)taktanzeigen

Suche Kniffelpartnerin für meine Oma

peoplewatching #9: Bahnsteig-Blues

Eine halbe Stunde Warterei muss noch gewartet werden und ich bin tatsächlich der letzte Mensch in der Uni.
Naja, zumindest fast. Ein hübsch Bärtiger sitzt gegenüber auf rotem Sofa, ein weniger hübsch Nicht-Bärtiger weit entfernt auf genau solch einer harten Holzbank, auf was für einer sich auch mein Hintern gerade quält.
Neben mir ein Glas von mir ausgelöffelter Schoko-Karamell Pudding. Seine Deko Trauben waren lecker, die 1/8 Deko Pflaume sah zunächst aus wie ein Mini-Wini. War aber doch Pflaume. Gott sei Dank.
Mein Handy hext nicht. Dabei warte ich schon seit Stunden auf eine liebe Antwort auf eine liebe Nachricht.
Der Bärtige kaut, geht vorbei und schaut.
Viel eigentlicher warte ich nicht nur ein paar Stunden, sondern schon viel längere Zeit. Vielleicht sogar mein ganzes Leben. Wie episch.
Hautunreinheiten lieben solche Tage. Bei denen man morgens das Haus frisch gepudert und berouget verlässt und ab dort die Epidermis sämtlichen Radikalen des Alltags frei ausgesetzt wird. An diesen Tagen sieht man am Abend unglaublich beschissen aus. Manchmal auch schon morgens.
Deswegen gehen Bärtige auch nur schauend kauend vorbei und beenden nicht etwa die Scheiß-Warterei.
Der Schoko-Karamell Pudding ist da auch nicht hilfreich. Eher Pfirsiche. Wegen der Pelle. Also der Haut. Also der Vitamine darunter. Pfirsichhaut für Pfirsichhaut.
Puddinghaut für Puddinghaut. Harhar.
Dementoren lieben dieses Wetter. Es ist grau. Es regnet. Glauben die Gestalter tatsächlich rote Streifen machen graue Wänder nebst grauen Himmels erträglicher? Das tun sie nicht einmal nebst blauen Himmels.
Schlimm.
Schlimm ist auch die Warterei.
Die Warterei ist das Schlimmste.

Donnerstag, 5. Mai 2011

um wen es geht.

(Der liebe) Gott
ist für die Kinder.
Die Hünen, Eisblauen und Finder
ans Schafott.


Die leichten,
wohlig seichten, 
warmen Himmels-Flugseeschafe
werden, wollen, können beichten.


Wollen schalten,
selten walten - dürfen nicht
erkalten.
Halten. Halten. Halten.